Wie hoch muss ein Schornstein sein?

Ob beim Neubau oder bei einer Renovierung – wer eine Feuerstätte im Haus hat, muss sich bei der Schornsteinhöhe an bestimmte Regeln halten. Die Anforderungen richten sich unter anderem nach der Feuerstättenart und der Lage des Hauses. Gerade bei Renovierungen von alten Schornsteinen oder wenn Sie ihren Kachelofeneinsatz austauschen müssen, stellen sich viele Fragen. Wir zeigen Ihnen, welche Kriterien bei der Schornsteinhöhe eine Rolle spielen und welche gesetzlichen Vorschriften damit verbunden sind.

Individuelle Anforderungen an die Schornsteinhöhe

Die Vorschriften zur Schornsteinhöhe beruhen einerseits auf Umweltschutzmaßnahmen, andererseits auf dem Gesundheitsschutz. Die Vorgaben sollen also einen ungestörten Abgas-Transport über die freie Luftströmung ermöglichen. Außerdem beeinflusst die Schornsteinhöhe die Zugwirkung. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „wirksamen Schornsteinhöhe“.

Die folgenden Faktoren wirken sich auf die Schornsteinhöhe aus:

– Art der Feuerstätte (Wärmeleistung, Heizmaterial)

– Höhe und Lage des Hauses

– spezielle Anforderungen der jeweiligen Bundesländer (Länderbauordnungen)

Die Schornsteinmündung muss so weit über das Dach hinaus ragen, dass sie im freien Windstrom liegt, denn der Windstrom wirkt sich auf den Schornsteinzug aus. Liegt die Mündung zu niedrig, könnte der Wind in den Schornstein drücken. Bezüglich der Dachschräge gibt es daher folgende Richtwerte:

Besitzt das Dach eine Neigung von mehr als 20 Grad, dann muss sich die Schornsteinmündung mindestens 40 cm über dem Dachfirst befinden. Beträgt die Neigung weniger als 20 Grad, muss die Mündung mindestens einen Meter von der Dachfläche entfernt sein.

Zudem muss der Schornstein bestimmte Abstände zu brennbaren Materialien bzw. zu Fenstern haben. Hier gelten die folgenden Richtlinien:

Sind die Bauteile bzw. Fenster weniger als 1,5 Meter vom Schonstein entfernt, dann muss die Schornsteinmündung mindestens einen Meter von diesen Bauteilen entfernt liegen. Fenster oder Öffnungen im Umkreis von 15 Meter müssen von der Schornsteinmündung um mindestens einen Meter überragt werden.

Wo kann man sich beraten lassen?

Wie Sie sehen konnten, ist die Schornsteinhöhe maßgeblich von der Hauskonstruktion und dem Ofen abhängig und muss entsprechend der Dachhöhe sowie der Lage von Fenstern und Gauben angepasst werden. Gerade beim Thema Kachelofeneinsatz tauschen sollten Sie sich daher im Vorfeld gut über die jeweiligen Vorschriften informieren und am besten einen Fachmann zurate ziehen. Dieser kann Sie generell bei Sanierungen des Schornsteins beraten. Über 85% der Energie gehen nämlich durchschnittlich über den Schornstein verloren. In dem Zusammenhang kann sich auch eine neue Kaminkassette lohnen. Ansprechpartner sind in erster Linie die Bezirksschornsteinfegermeister. Aber auch wir beraten Sie gerne zu Themen rund um den Schornstein und Schornsteinsanierung.